Hilfsangebote vor Ort bekannt machen

Älter werden in Leinfelden-Echterdingen: Die Wohngemeinschaft für Senioren informiert Besucher über Betreuungsformen vor Ort. (FOTO: WGfS)

Unsere Gesellschaft altert. Trotzdem setzen sich die meisten Menschen erst mit dem Thema Pflege auseinander, wenn der Pflegefall eintritt. Die Stadt Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart steuert gegen. Am 19. März fand dort erstmalig ein Informationstag zum Thema Alter statt – mit Erfolg.

19 Unternehmen stellten Hilfsangebote vor und standen rund 70 Besuchern Rede und Antwort. In Vorträgen wurde geklärt, wann und wie Demenz beginnt oder wie Angehörige reagieren, wenn der Vater nicht zum Arzt will. Zudem klärten Experten über technische Assistenzsysteme auf und gaben Tipps zur Pflege-Life-Balance, die den heimischen Alltag spürbar erleichtern.

„Viele sorgen sich, was passiert, wenn der Pflegefall plötzlich eintritt“, berichtet Rosemarie Amos-Ziegler, Inhaberin der Wohngemeinschaft für Senioren in Filderstadt. Die gelernte Krankenschwester leitet vier Pflegehäuser, in denen 186 Mitarbeiter 134 Senioren versorgen. In Notfällen hilft das gesamte Team, schnell eine Lösung zu finden. Zusätzlich betreut ein ambulanter Pflegedienst 70 Ältere in den eigenen vier Wänden. Etwa in einer Wohngruppe, in der momentan sechs Frauen leben und gemeinsam den Alltag meistern.

Persönliche Vorlieben nehmen Pflege- und Betreuungskräfte dort ernst. „Jeder ist anders. Daran ändert sich auch im Alter nichts. Schläft Frau Maier gerne lang, respektieren wir diesen Wunsch“, erklärt Amos-Ziegler. Seit vielen Jahren engagieren sich die Filderstädter dafür, Demenzkranken ein selbstständiges, gleichberechtigtes Leben zu ermöglichen.

1,5 Millionen Menschen sind bundesweit von der Erkrankung betroffen. 800 davon in Leinfelden-Echterdingen. Diese Menschen zu begleiten und zu versorgen ist eine wachsende Aufgabe. Mit dem Thementag geht Leinfelden-Echterdingen einen weiteren Schritt in Richtung demenzfreundliche Kommune.

Seit einigen Jahren beteiligt sich die Stadt am entsprechenden Bundesprogramm, dessen Ziel es ist, kommunale Netzwerke aufzubauen, die den Austausch zwischen regionalen Akteuren fördern. Seit 2014 gehören 16 Partner zum Netzwerk Demenz. „Es ist wichtig, Betroffenen direkt vor Ort helfen zu können“, begründet Amos-Ziegler. Durch die Vernetzung der Akteure werden Strukturen gebündelt.