Start-Up entwickelt E-Rollator „Ello“

Stuttgarter Jungingenieure machen Senioren mobil

Kommunikation ist für die Markteinführung wichtig (v.l.): Patrick Pfeffer von aescuvest, Alexander Giustolisi von eMovements, zwei Redakteure, Benjamin Rudolph am Rollator und Probantin Eva Gramsch. FOTO: PR

Mit „Ello“, einem selbstentwickelten E-Rollator, haben drei Stuttgarter Uni-Absolventen ein Start-up gegründet. Aktuell läuft die Finanzierung der ersten Serie des Gehwagens mit Hilfsmotor. Er soll Senioren ihre Mobilität erhalten.

Entstanden ist die Geschäftsidee auf der Schwäbischen Alb. Dort sahen die Gründer an Steigungen und Gefällen, wie schwer Senioren schon bei wenigen Neigungsgraden vorwärtskommen. Umso mehr, wenn sie etwa Einkäufe mit sich führen.

„Ello“ ist serienreif

Max Keßler, Ingenieur für Automatisierungstechnik, entwickelte Elektronik und Software für den E-Rollator. Wirtschaftsinformatiker Benjamin Rudolph verantwortet als Geschäftsführer der eMovements GmbH Vermarktung und Finanzen. Eva Gramsch, 88-jährige Verwandte von der Alb, stand zwei Jahre als Versuchsperson zur Verfügung. Sie beantwortet auch Fragen der Presse zum mittlerweile serienreifenEllo“, wie der E-Gehwagen heißt.

Eva schwärmt für „Ello“

„Der Ello passt sich der individuellen Gehgeschwindigkeit an“, schwärmt die Pflegeheim-Bewohnerin. Beim Transport von Einkäufen entlaste der Motor massiv.Und auch Bordsteinkanten nehme der E-Rollator sehr geschmeidig. Bergab entfalte der Ello eine bremsende Wirkung, was sturzhemmend sei und ihr beim Gehen Sicherheit verleihe.

Start-up sammelt Geld

Über eine Crowd-Investing-Kampagne auf der Plattform aescuvest.de sammelt das Start-up aktuell Geld. Damit werden die ersten 100 E-Rollatoren vorfinanziert und im Herbst produziert. Mit den Prototypen sammelt das Trio, das der Ingenieur Matthias Geertsema komplettiert, jede Menge Erfahrungen: So kamen eine Hupe dazu, ein Notrufsender, Scheinwerfer für Nachtfahrten und eine GPS-Ortungsfunktion.

Individuelle Ausstattung

Der Ello basiert auf einem zusammenklappbaren Standardmodell, das individuell aufgerüstet wird. Der Vorteil: Zu Hause kann der Akku, der noch kleiner werden soll, mit einem Klick abgenommen werden. Das manuelle Rangieren wird dadurch erleichtert. Dabei ist das motorisierte Modell gerade einmal vier Kilogramm schwerer als die Basisvariante.

Die Zielgruppe wächst

Mit den vermehrt eintreffenden Bestellungen eintreffen, so Rudolph, komme auch die Vorfinanzierung in Schwung. Wenn die ersten 100 Sätze verkauft sind, folge 2017 eine Serie mit 1000. Bundesweit werden pro Jahr rund 600.000 Rollatoren verkauft und die Zielgruppe wächst. Deshalb sind die Gründer optimistisch, dass eMovements eine Erfolgsgeschichte wird.