Buchtipp: Die schönsten Märchen der Brüder Grimm

Nacherzählt für Menschen mit Demenz

Die schönsten Märchen der Brüder Grimm gebündelt und verständlich erzählt für dementiell veränderte Menschen.

Märchen sind beliebt bei Jung und Alt. Doch dementiell veränderten Personen fällt es oft schwer, den Erzählungen zu folgen. Ulrike Strätling macht es mit ihrer Sonderausgabe der schönsten Märchen der Brüder Grimm für Demenzerkrankte möglich, Märchen wieder zu verstehen.

Rotkäppchen, Dornröschen, Schneewittchen, Rumpelstilzchen…vierzehn Märchen verfasst die Autorin kürzer und in einfacherer Sprache, um sie für demente Menschen zugänglich zu machen. Eine Kurzbeschreibung und die Frage „Wie könnte dieses Märchen heißen?“ befinden sich über jedem Märchen.

Das Buch ist durchaus sinnvoll. Ältere Menschen mögen Märchen, da es an ihre Kindheit oder Jugend erinnert. Durch die Frage vor jeder Erzählung, wird der Erkrankte selbst zum Nachdenken angeregt. Da sich Autorin Ulrike Strätling jahrelang um ihre demenzkranke Mutter kümmerte, kennt sie sich mit der Thematik aus. Noch heute liest die 65-Jährige in Demenz-Cafés vor und engagiert sich für eine bessere Alzheimer-Aufklärung.

Für die passenden Illustrationen sorgt Petra Ottkowski. Die Zeichungen der Leipzigerin erinnern an alte Märchenbücher. Eben solche, welche Demenzkranke schon in Kindertagen staunend durchgeblättert haben. Außerdem treten die Schlüsselmotive des Märchens durch Vergrößerung hervor – fast schon als eine Art Tipp. Durch die verschiedenen Farben und Motive gibt es beim Lesen, sowie auch beim Zuhören, viel zu entdecken.

Die Pflegebibel-Redaktion sagt: Für Pflegekräfte wie Angehörige geeignet. Die Märchen und Bilder wecken bei vielen Demenzkranken Erinnerungen. Zumindest aber sorgen sie für schöne gemeinsame Minuten.

Hier geht’s zum Buch: Link


Nele Ruppmann Jahrgang 1998, studiert germanistische Linguistik an der Uni Stuttgart. Nebenher ist sie als freie Mitarbeiterin für die Pflegebibel aktiv. Ihr Lebensmotto: Man sieht nur mit dem Herzen gut.“Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“