Gute Urlaubsplanung erspart Ferienstress

Sechs Tipps für entspannte Ferien

Entspannt in den Urlaub mit sechs Tipps. (Foto: Fotolia)

Der entspannte Start in den Urlaub will gut geplant sein. Gerade Pflegekräften stehen täglich unter Strom. Die richtige Urlaubsplanung verhindert, dass der alltägliche Wahnsinn als blinder Passagier die Ferienreise ruiniert. Hier sind sechs Tipps, damit der Sommerurlaub nicht zur Stressfalle wird.

1) Endspurt vermeiden

Jeder kennt den Trubel kurz vor Urlaubsbeginn: Auf der Arbeit türmen sich die Aufgaben, die vor Reiseantritt unbedingt noch erfüllt werden wollen. Die Urlaubsvertretung frag zum dritten Mal an, was denn nun genau zu tun sei. Und zuhause warten die ungepackten Koffer. Stress pur! Deshalb empfiehlt Sabine Gregersen von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege: Rechtzeitig realistisch einschätzen, was noch zu schaffen ist! Wer vorausschauend plant, kann entspannter in die Ferien starten. „Parallel starten Urlauber am besten frühzeitig mit etwaigen Reisevorbereitungen wie Packlisten oder dem Zusammenstellen der Reiseapotheke“, erklärt die Psychologin der BGW. Ihr Tipp: Reserviert euch bewusst zwei Tage. In denen widmet ihr euch eurer Urlaubsplanung und den letzten Urlaubsvorbereitungen.

2) Puffertage zu Hause einplanen

Noch eben drei Bewohner versorgen, zum Flughafen heizen und in den Flieger springen. Kein besonders verlockender Start in die Ferien. Es lohnt sich, Zeit einzuplanen, um zwischen letztem Arbeitstag und Urlaub runterzuschalten.
Pflegekräfte sollten Puffertage einplanen: Einen Tag vor dem Urlaub, um den Pflegestress mental hinter sich zu lassen. Und einen Tag nach dem Urlaub, um sich bewusst auf die Rückkehr in den Arbeitsalltag vorzubereiten. „Mit jeweils einem Übergangstag wird alles entspannter und erholsamer“, so Gregersen.

3) Abwechslung zum Alltag

Für die einen ist Urlaub erst Urlaub, wenn sie im Kanu durch eine Stromschnelle paddeln oder mit dem Mountainbike steile Berghänger runterheizen. Andere lesen stattdessen lieber ein Buch am Strand. Als Faustregel für die passende Urlaubsbeschäftigung gilt: Wer im Alltag über Stationsflure hetzt, sollte im Urlaub nicht noch die Alpen hochkraxeln. Um sich richtig zu erholen, stellt das Ferienprogramm am besten einen Kontrast zum Alltagstrott her.

Wie viele Faustregeln gilt auch diese nur eingeschränkt: Menschen mit viel Energie bezwingen möglicherweise auch im Urlaub mit Vorliebe Herausforderungen. Und bekommen nur so den Kopf frei.

Seid euch daher eurer Bedürfnisse bewusst und vertraut eurem Bauchgefühl, wenn ihr eure Freizeitgestaltung plant. Und nicht vergessen: Selbst wenn eure Reise schon gebucht ist, könnt ihr vor Ort noch an eurem persönlichen Ferienprogramm basteln. Eure Urlaubsplanung ist nicht in Stein gemeißelt.

4) Bei der Urlaubsplanung Kompromisse schließen

Wer mit Familie oder Freunden in den Urlaub geht, braucht oft Nerven wie Drahtseile. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen vom perfekten Urlaub: Der liebe Ehemann plant Wander-und Sightseeing-Touren, das kleine Töchterlein will im Meer schwimmen und die Große lieber im Internet surfen. Wer alle Wünsche berücksichtigt, kann sich vom erholsamen Urlaub verabschieden. Dann verschwindet die Urlaubslektüre am Abreisetag ungelesen wieder im Koffer. Die richtige Abstimmung untereinander ist für die Urlaubsplanung unerlässlich:  Am besten besprecht ihr vorher, wer worauf Wert legt. „Aber auch ein gemeinsamer Urlaub ist keine Zwangsveranstaltung“, gibt Gregersen zu bedenken, „Urlaubsteilnehmer können durchaus mal tageweise getrennte Wege gehen.“

5) Urlaubsvertretung gut einarbeiten

Nehmt euch die Zeit, relaxt wieder ins Arbeitsleben einzusteigen. Wer meint, gleich wieder Volldampf zu geben, fühlt sich im schlimmsten Fall schon nach wenigen Tagen wieder wie vom Pflegebett überrollt. Leider ist ein sanfter Wiedereinstieg in der Pflege kaum möglich. „Nicht selten werden Urlaubsrückkehrer von zwischenzeitlich entstandenen Aufgaben überrascht“, so die Psychologin. Umso wichtiger, dass ihr eure Urlaubsvertretung weise wählt. Und sauber einarbeitet. Dann stapelt sich die Arbeit nicht gleich am ersten Arbeitstag. Eine gute Urlaubsvertretung hat sich dann aber auch ein kleines Urlaubsmitbringsel verdient.

6) Nicht zu viel erwarten

Im Urlaub können Pflegekräfte die Akkus wieder aufladen, aber niemand kehrt als neuer Mensch aus den Ferien zurück. „Wer im Arbeitsleben andauernd überlastet ist, kann nicht erwarten, sich in zwei, drei Wochen davon zu erholen“, mahnt Sabine Gregersen. „Dann ist es vielmehr an der Zeit, den Arbeitsalltag selbst in den Blick zu nehmen und dort nach Veränderungsmöglichkeiten zu suchen.“