Wie Angehörige von Menschen mit Demenz auf ihre Selbstpflege achten können

Duschen. Kleidung wechseln. Essen geben. Das sind nur drei Tätigkeiten, die pflegende Angehörige täglich auf Trab halten. Hinzu kommt eine angemessene Kommunikation mit Menschen mit Demenz, Abklärungen mit Krankenkasse und Hausarzt. Puh. Das kann ganz schön stressen. Und: Die Bedürfnisse der Angehörigen gehen dabei unter. Wie können Angehörige auf sich selber achten? Acht Tipps zur Achtsamkeit. Erster Teil.
Tipp 1: Nehmen Sie Hilfe in Anspruch
Eine Angehörige hat mir einmal gesagt: „Ich kenne die Bedürfnisse meines pflegebedürftigen Partners am Besten. Ich weiß, was ihm gut tut. Bis ich das einem Dritten erklärt habe, habe ich es schon längst selber gemacht.“ Stimmt! Andere werden nie so gut wie ein Angehöriger liebevolle Pflege anbieten können. Aber, bedenken Sie: Wäre es nicht vielleicht einmal das kleinere Übel, wenn ein Anderer einen Teil der Pflege übernimmt? Der Vorteil für Sie: Sie bekommen einmal Abstand. Sie können auftanken und Neues wagen.
Tipp 2: Pflegen Sie soziale Kontakte
Häufig kreist das ganze Denken von pflegenden Angehörigen um denjenigen in der Familie, der von der Demenz betroffen ist. Und vielleicht merken es die Angehörigen oft nicht einmal: Mit den Jahren haben sie gar keine anderen sozialen Kontakte mehr als ihren pflegebedürftigen Angehörigen. Langfristig können Angehörige so erschöpfen. Eine kleine Abhilfe kann so gelingen: Rufen Sie eine Freundin an. Schreiben Sie eine Geburtstagskarte. Laden Sie einen Nachbarn zum Kaffee ein. Das lenkt ab und gibt neuen Schwung.
Diese Tipps werden in weiteren Kolumnen fortgesetzt. Die weiteren Tipps in den nächsten drei Teilen heißen:
Tipp 3: Singen oder pfeifen Sie.
Tipp 4: Gehen Sie einem Hobby nach.
Tipp 5: Sind Sie nicht perfekt.
Tipp 6: Sind Sie dankbar.
Tipp 7: Schultern Sie nicht alles allein.
Tipp 8: Machen Sie eines nach dem anderen.
Zum Lesen empfehle ich Ihnen den kleinen praktischen Ratgeber „Auftanken im Alltag“.
Über Uli Zeller
Uli Zellers aktuelles Buch heißt „Frau Franke sagt Danke. Mutmachgeschichten für Menschen mit Demenz“. Bekannt wurde der Krankenpfleger, Journalist und Theologe durch seine Vorlesebücher für Menschen mit Demenz und einen Ratgeber für Angehörige aus christlicher Sicht