Uli & die Demenz: Der versteht doch eh nichts mehr

Zehn Regeln zur Kommunikation mit dementen Menschen

Alter Mann Demenz
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Opa Friedrich liegt im Bett. Er kann nicht mehr sprechen. Er gibt nur noch Laute von sich. Wie kann ich mit dem Opa in dieser späten Demenzphase richtig kommunizieren? Hier kommen zehn Tipps zur Kommunikation in fortgeschrittenen Phasen.

Blickkontakt halten und deutlich sprechen

1. Schauen Sie Ihrem Gegenüber in die Augen. Dabei achten Sie darauf, ob es für Ihr Gegenüber noch angenehm ist. Ansonsten unterbrechen Sie den Blick. Schauen Sie zwischendurch einmal auf die Nase, anstatt die Augen zu fixieren.

2. Sprechen Sie den Betroffenen von vorn an. Reden Sie nicht von der Seite auf ihn ein.

3. Sprechen Sie langsam und deutlich. Betonen Sie die einzelnen Worte. Verwenden Sie kurze Sätze. Brüllen Sie Ihren Zuhörer nicht an.

4. Lesen Sie etwas vor. Wie wäre es mit einer amüsanten Geschichte aus „Frau Janzen geht tanzen. Fröhliche Geschichten zum Vorlesen für Menschen mit Demenz“. Informationen zu diesem und weiteren meiner Bücher finden Sie unten.

5. Setzen Sie Mimik und Gestik ein. Unterstreichen Sie Ihre Sätze mit einer Handbewegung. Winken Sie. Lächeln Sie. Runzeln Sie die Stirn.

Die richtige Distanz ist wichtig

6. Je nachdem, wie vertraut Ihnen Ihr Gegenüber ist – berühren Sie ihn oder wahren Sie Distanz. Halten Sie ihm die Hand oder halten Sie Abstand.

7. Reden Sie Ihr Gegenüber mit seinem Namen an. Achten Sie auf die korrekte Anrede.

8. Wiederholt Ihr Angehöriger immer wieder die gleichen Ereignisse oder einzelne Aspekte? Das kann bedeuten, dass ihm etwas wichtig ist. Nehmen Sie diese Ereignisse ernst.

9. Respektieren Sie, wenn Ihr Gegenüber Zeit, Ort und Perspektive wechselt. Korrigieren Sie ihn nicht, etwa wenn eine Frau von ihrem verstorbenen Ehemann spricht, wie wenn er noch da wäre.

10. Nehmen Sie die Körpersprache Ihres Gegenübers wahr. Er kann sich noch sehr lange über Mimik und Gestik ausdrücken. Und er kann auch Ihre Gefühle noch sehr lange wahrnehmen. Oft bekommen demente Menschen in späten Phasen noch viel mehr mit, als man auf den ersten Blick vermutet.