Impulse durch Paulsen: Die Nonnenstudie oder wie beraten wir effektiv in der Pflege?

Nonne
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Vielleicht noch nicht allen bekannt, dafür sehr interessant. Bereits vor Jahren wurde erkannt, dass ein hohes Kohärenzgefühl die Salutogenese entscheidend beeinflusst. Gesund werden und bleiben bis ins hohe Alter – aber wie?

Das große Ganze – also alles hängt irgendwie mit allem zusammen…

Nun gut und das bedeutet konkret? Was brauche ich und was kann mich dabei unterstützen. Auffällig wurde bei den Nonnen, dass trotz der Hochaltrigkeit kaum Demenzsymptome auftraten. Die Untersuchungen ergaben, dass deren Gehirne, bzw. Hirnareale jedoch ebenso von  den, so unerwünschten Eiweißplaques besetzt waren, wie die von Menschen mit diagnostierter Alzheimer Erkrankung und damit verbundenen Auffälligkeiten.

Das CCT zeigte, dass die Nonnen auch im Alter die Fähigkeit besaßen, neue Hirnzellen aufzubauen und alternativ zu nutzen. Wie ist das möglich?

Im Rahmen der Nachforschungen wurde deutlich, dass die Nonnen ein außerordentlich hohes Kohärenzgefühl aufwiesen:

  1. Sie verstehen, was sie täglich tun.
  2. Sie sehen einen Sinn, indem was sie tun.
  3. Sie handeln konsequent danach.

Trauen wir uns nun an einen Vergleich mit unseren Klienten, bzw. Heimbewohnern.

„Wir sterben als Pflegende bald den Beratungstod, wenn der MDK so weitermacht.“ bekundete eine Seminarteilnehmerin vor kurzem, wie ich finde zu Recht. Sind denn unsere Bemühungen der Aufklärung zu Risiken und Phänomenen laut SIS  zielführend? Werden unsere Beratungen verstanden? Wird ein Sinn darin gesehen und genauso wichtig: handelt der Ratsuchende nach unseren Empfehlungen? Will er unseren Rat überhaupt? Natürlich kommen wir unserer Hinweispflicht im Rahmen unserer Profession nach, doch ist es nicht eher lästig, wenn die Pflegekraft mich wieder und wieder darauf hinweist, dass ich mehr trinken soll? Versteht diese denn nicht, dass ich keinen Durst habe und mich ihre Anstrengungen eher abschrecken als motivieren?

Vielleicht brauche ich etwas anderes, um meine Selbstmanagementfähigkeiten zu erhalten.

Verstehe ich, warum ich stationär aufgenommen oder ambulant betreut werde?

Sehe ich einen Sinn in der Unterstützung?

Kann ich den Weg, den Pflegende mir aufzeigen, mitgehen und tue ich es auch?

Haben Sie diese Fragen in Ihrer Beratung schon gestellt?

Alles mal wieder eine Sache der Haltung, oder?

Viel Erfolg!