Elfmeter, Schuß, Tor!

Menschen mit Demenz sind einerseits schnell überreizt. Andererseits sind sie aber Teil unserer Gesellschaft. Sie gehören dazu. Hier sind vier Tipps, wie Sie die Fußball-Weltmeisterschaft nutzen und demente Menschen damit abholen.
In meiner vorherigen Kolumne habe ich erste Tipps zum Thema „Fußball & Demenz“ gegeben. Hier noch einmal vier Ideen.
Erstens: Zählen Sie Fußballbegriffe auf
Wer kennt noch einen Fußballbegriff ? Zählen Sie doch einmal gemeinsam auf: Eckball, Freistoß, Verlängerung, Halbzeit, Trainer, Stürmer, Torwart, Trikot, Schiedsrichter, Mannschaft, Abseits, Ersatzbank, Linienrichter, Tor, Foul, Schwalbe, Gelbe Karte, Rote Karte, Platzverweis…
Wechseln Sie sich ab.
Zweitens: Erinnern Sie an frühere Meisterschaften
Sie können Erinnerungen an frühere Meisterschaften aktivieren. Vielleicht erinnert sich Ihr Gegenüber an die Spieler bei einem früheren Wettkampf – oder an einzelne Spiele. Informationen zu den Fußball-Weltmeisterschaften, bei denen Deutschland die ersten beiden Male Weltmeister wurde, finden Sie hier:
- WM 1954
- Legendär ist die Radio-Reportage von Herbert Zimmermann.
- WM 1974
Drittens: Fußball-Sprüche ergänzen
Manche Zitate von Fußballern und Sprüche rund um Fußball sind schon in unseren Wortschatz eingegangen – oder zumindest legendär geworden. Lesen Sie diese passend zur Weltmeisterschaft vor und / oder lassen Sie diese ergänzen:
- Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten
- 11 Freunde müsst ihr sein
- Das Runde muss ins Eckige
- Abseits ist, wenn der Schiedsrichter pfeift
Noch mehr Fußballzitate finden Sie hier und hier.
Viertens: Das richtige Ambiente zur Weltmeisterschaft
Es ist gut gemeint, überfordert aber oft: Zu viele Reize bei Fußballpartys im Altenheim. An jedem Platz ein Teller mit Fußballmuster. Viele Deutschlandflaggen und Girlanden. In allen Gläsern steckt ein Fähnchen. Mehrstündige Berieselung mit Fußballspielen, Halbzeitkommentaren, Vor- und Nachberichten. Das ist zu viel des Guten.
Besser ist, schlicht zu dekorieren: Lediglich eine Fahne in die Ecke hängen. Auf die Tische nur, was wirklich nötig ist. Zum Beispiel Becher mit alkoholfreiem Bier – und ein unauffälliger Teller mit Salzstangen zum Knabbern. Weniger ist mehr. So steht wirklich das Fußballvergnügen im Mittelpunkt.
Bei so viel gemeinsamem Vergnügen ist es dann fast egal, wer am Schluss Weltmeister wird.