Keine Angst vor Technik

Mit Wissen gegen die Hemmschwelle

Bild: Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg

Technische Innovationen in der Altenhilfe sind ein Gewinn für Senioren und Angehörige. Sie erleichtern den Alltag und sorgen für mehr Sicherheit. Notrufknöpfe mit GPS-Sender, oder Sensormatten, die bei Stürzen Alarm auslösen, können Leben retten. Die Skepsis von Betroffenen, Pflegenden und Betreuungskräften steht einem Einsatz aber häufig entgegen. Das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg will das nun mit einer neuen Lernplattform ändern.

Beratungskompetenz stärken

Ängste und Vorurteile im Umgang mit Technik abbauen, das ist Ziel des EU-Projekts TechCare. Onlinebasiertes Lernen soll die Beteiligten fit machen für den Umgang mit neuen Technologien. Auch ethische, soziale und rechtliche Aspekte des Technikeinsatzes werden aufgegriffen. Ruth Dankbar, Projektmanagerin beim Wohlfahrtswerk: „Die Themen Beratungskompetenz und ethische Reflektion sind nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern von Bedeutung.“ Deshalb habe das Wohlfahrtswerk gemeinsam mit dem griechischen Unternehmen Frontida Zois das Projekt initiiert und weitere Partner ins Boot geholt.

Entwicklung mit Pflegenden

Für die notwendige pflegerische Kompetenz sorgen neben Dankbar, die Gesundheits- und Krankenpflegerin und Pflegewissenschaftlerin ist, auch Mitarbeitende aus dem Bereich Pflegewissenschaft an der Universität Barcelona. Außerdem werden Pflegende befragt, um die Anforderungen an die Lernplattform zu ermitteln. „Das Wohlfahrtswerk verfügt über ein eigenes Bildungszentrum und hat dadurch auch die Möglichkeit, Auszubildende in das Projekt einzubinden“, ergänzt Katja Kubietziel, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Wohlfahrtswerk. Die Lernmodule wird es neben Deutsch in weiteren Sprachen und unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden geben. Später wird die Plattform laut Dankbar über eine Creative Commons Lizenz auch anderen Einrichtungen zur Verfügung stehen.

Innovation als Stiftungsziel

Gefördert wird die Entwicklung der Lernplattform über das EU-Programm Erasmus+. Kosten, die über die Fördersumme hinausgehen, werden von den Projektpartnern getragen. Neben dem Wohlfahrtswerk und Frontida Zois sind die TU Darmstadt, die Universität Brüssel und die Universität Katalonien beteiligt. „Innovation gehört zum Stiftungsauftrag des Wohlfahrtswerks. Wir sind einer der wenigen Träger der Altenhilfe, die über eine eigene Forschungsabteilung verfügen“, fügt Katja Kubietziel abschließend hinzu.

 

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