Uli & die Demenz: Tanzen verschiebt Demenz nach hinten

Wer tanzt, fördert seine Gesundheit

Tanzendes Paar
Tanzendes Paar (Bild: pixabay.com)

In vielen Seniorenheimen gibt es Tanzgruppen, Rollatortänze und Tanzpartys. Das gemeinsame Drehen und Wirbeln macht nicht nur Spaß – sondern verbessert die Denkleistung und kann den Ausbruch einer Demenz nach hinten schieben.

Rumba, Tango oder Walzer. Tanzen hält fit – bis ins hohe Alter. Nicht nur den Körper, sondern auch das Gehirn. Warum ist Tanzen so gesund?

Sich auf verschiedene Tänze einstellen

Ein Psychiater hat mir kürzlich bestätigt: „Tanzen ist eine der wenigen Maßnahmen, die nachweislich einer Demenz vorbeugen.“ Klar: Jeder Tanz ist anders. Beim einen ist die Drehung schnell, beim anderen Tanz drehe ich mich langsamer. Die Musik ist verschieden und ich muss mich auf den Takt einstellen: Ist es ein Dreivierteltakt? Ein lateinamerikanisches Stück? Oder ein verträumtes, gleichmäßiges Lied? Wenn ich mich auf verschiedene Bedingungen einstelle, investiere ich in mein Gehirn – denn unterschiedliche Areale vergrößern sich dann.

Sich auf dem Partner einstellen

Ich habe noch nicht so viel Tanzerfahrung. Denn ich hatte nie Lust, nur mit irgend einer „Tanzpartnerin“ tanzen zu gehen. Es ist mir zu intim. Also hab ich jetzt erst mit über 40 Jahren einen Tanzkurs besucht. Zusammen mit meiner Frau. Und das Schönste am Tanzen ist für mich, dass ich mich dabei auf meine Frau einstellen kann. In der Tanzschule, in der wir tanzen, haben die Lehrer zum Glück viel Humor und Geduld. Da kann ich auch mal einen Fehler machen – und werde sogar dazu motiviert, über meine kleinen und großen Patzer zu schmunzeln.

Für kreative Tanzmuffel

Aber auch, wenn jemand nicht tanzen möchte, kann er einer Demenz vorbeugen. Indem er kreative Tätigkeiten sucht, bei denen sich mehrere Areale im Gehirn miteinander verbinden. Ein Beispiel ist Herr Baumann. Ich treffe Herrn Baumann oft im Freibad. Herr Baumann ist über 80 Jahre alt. Er zieht seine Längen – und notiert danach, wie viele Bahnen er geschwommen ist. Dann rechnet er aus, wie viele Kilometer das sind. Zuhause auf einer Landkarte steckt er mit Stecknadeln ab, wie weit er heute in der Donau geschwommen wäre. Dann geht er in die Bücherei und leiht sich Reiseführer zu den jeweiligen Orten aus – und schreibt damit ein Reisetagebuch. Neulich bin ich Herrn Baumann wieder begegnet. Im Schwimmbad. Da sagte er mir: „Ich bin jetzt kurz vor dem Schwarzen Meer…“. Durch diesen kreativen Umgang mit seinem Sport bewegt er tatsächlich nicht nur seinen Körper. Sondern auch verschiedene Gebiete seines Gehirns werden zueinander in Beziehung gebracht.

Nur Mut: Finden Sie Ihre eigene kreative Art, die Demenz nach hinten zu verschieben.

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