Kurz & Knapp: Kein Bock auf Mund- und Zahnpflege

Mundpflege wird unterschätzt

Mangelnde Mund- und Zahnpflege birgt gesundheitliche Risiken
Zahnpflege ist in jedem Lebensalter wichtig für die Gesundheit (Bild: pixabay.com)

Pflegende haben oft ein geringes Bewusstsein für die Bedeutung von Mundpflege. Das Pflegethermometer 2018 hat erneut gezeigt, dass das Thema häufig unterschätzt wird. Dabei können Bakterien im Mundraum Zahnfleischentzündungen und Pneumonien auslösen.

Mundhygiene nicht vernachlässigen

Pflegebedürftigkeit kann vielfältige Ursachen und Auswirkungen haben. Ein Schlaganfall oder eine dementielle Erkrankung führen beispielsweise häufig zu Einschränkungen bei der Mundpflege. Sie stellt zwar nur einen kleinen Teil der täglich zu bewältigenden pflegerischen Aufgaben dar, sollte aber auf keinen Fall vernachlässigt werden.

Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass ohne ausreichende Pflege von Mund und Zähnen, die Zahl der Bakterien im Mundraum deutlich steigt. Die Entstehung von Zungenbelägen und Pneumonien wird dadurch begünstigt. Die Übersichtsarbeit einer Forschergruppe um Asako Kaneoka vom University of Tokyo Hospital aus dem Jahr 2015 verdeutlicht das Problem. Ohne adäquate Zahnpflege kann es neben Pneumonien auch zu schmerzhaften Zahnfleischentzündungen kommen. Durch die entstehenden Schwellungen passen Zahnprothesen gegebenenfalls nicht mehr.

Mundpflege häufig mangelhaft umgesetzt

Mund- und Zahnpflege bei Pflegebedürftigkeit werden häufig unterschätzt
Schwerpunkt der ersten Ausgabe von K&K ist Mund- und Zahnpflege. (Quelle: Auf und Umbruch)

Es ist eine Tatsache, dass viele Bewohner von Pflegeheimen an Karies, Parodontitis oder anderen Zahnerkrankungen leiden. Trotzdem wird die Mund- und Zahnpflege laut der Studie von Asako Kaneoka in der Praxis häufig nur mangelhaft umgesetzt. Diesen Eindruck teilen dabei 45% aller befragten Pflegehilfskräfte, bei den examinierten Pflegekräften sind es sogar 80%. Viele von Ihnen halten Mundpflege außerdem für „keine schöne Tätigkeit“. Wie kann man diesen Zustand ändern?

Viele Lösungen für die Mundpflege

Um schwerwiegende Auswirkungen auf den allgemeinen Gesundheitszustand und das Wohlbefinden von Menschen mit Pflegebedarf zu vermeiden, gibt es sowohl für beatmete als auch nicht-beatmete Patienten viele Lösungen für die Mundpflege. Pflegende können sie oft einfach in die täglichen Abläufe integrieren. Neben dem klassischen „Zähneputzen“ gibt es auch alternative Möglichkeiten für Patienten, bei denen die mechanische Reinigung auf Grund des Gesundheitszustandes nicht mehr möglich ist. In Frage kommen dann beispielsweise Mundspülungen.

Mehr über die Studie zur Mund- und Zahnpflege und Möglichkeiten zur Umsetzung im Pflegealltag, den PDCA-Zyklus sowie aktuelle Termine und Änderungen im Qualitätsmanagement finden Sie in der ersten Ausgabe von Kurz & Knapp: QM in der Pflege.