Uli & die Demenz: Demenzphasen

Leicht, mittel, schwer

Es gibt drei Demenzstadien, manchmal auch Demenzphasen genannt
Eine Demenz verläuft in drei Phasen (Bild: pixabay.com)

Frau Adler kommt kaum aus ihrem Zimmer. Herr Beck huscht im Gang hin und her. Frau Christen ist bettlägerig. Drei Menschen mit Demenz in drei verschiedenen Stadien. Was kann ich in den jeweiligen Demenzphasen beachten?

Einerseits ist es schwierig, eine Demenz in Phasen einzuteilen. Wer will schon nach „Schema 123“ gepflegt werden? Andererseits kann es jedoch helfen, Ähnlichkeiten verschiedener Verläufe herauszuheben – und daraus zu lernen. Dies ist nur ein Versuch, Demenz einzuordnen. Vorläufig, nicht schematisch. Ohne damit zu sagen, dass es auf jeden Fall genau so ablaufen muss.

Demenzstadium 1

Frau Adler zieht sich zurück

Für Menschen mit Demenz verändert sich ihre Umwelt. Das kann zu Überforderung und Rückzug führen. Darum wird eine beginnende Demenz oft mit einer Depression verwechselt. In dieser Demenzphase hilft es, die Biographie zu sichern. Das heißt: Legen Sie sich ein Notizbuch zu. Reden Sie mit dem Betroffenen über früher. Notieren Sie seine Erinnerungen. Später wird vielleicht ein Lächeln über sein Gesicht huschen, wenn Sie ihm Geschichten aus seinem eigenen Leben erzählen.

Demenzstadium 2

Herr Beck huscht im Gang hin und her

In dieser Demenzphase verschmilzt „Jetzt“ und „Früher“. Häufig kann sich Ihr Gegenüber noch gut an Kindheitserlebnisse erinnern. Zum Beispiel daran, wie die Rollläden am Elternhaus aussahen. Aber dass der Sohn gerade eben zu Besuch war – das ist schon wieder vergessen. Demente Menschen sind in dieser Phase häufig angetrieben. Frauen wollen für ihren Ehemann kochen. Männer möchten los in die Fabrik. Versuchen Sie, Betroffene nicht zu überzeugen, sondern auf der Gefühlsebene abzuholen. Stellen Sie Fragen. Gehen Sie auf die Sehnsüchte des dementen Menschen ein.

Demenzstadium 3

Frau Christen ist bettlägerig

Betroffene sind in dieser Demenzphase völlig abhängig von anderen Menschen. Das bedeutet aber nicht, dass sie nichts mehr mitbekommen. Sie sind sogar sehr sensibel für Stimmungen. Achten Sie deshalb darauf, was Sie in Gegenwart der betroffenen Person sagen. Vergessen Sie nicht, dass dieser pflegebedürftige Patient ein Mensch ist. Halten Sie seine Hand. Schauen Sie in seine Augen. Lesen Sie ihm eine Geschichte vor. Singen Sie mit ihm ein Lied. Erzählen Sie ihm eine Geschichte aus seinem eigenen Leben. Vielleicht können Sie ja auf gemeinsame Lebenserinnerungen zurückgreifen.