Kambodscha – Wo Müllhalden auf Traumstrände treffen

Ein Bericht von Ramona Glogowski

 

Ramona Glogowski Kambodscha

 

Wer schon einmal das Glück hatte nach Kambodscha zu reisen, wird sich an wunderbares Essen, an freundliche Menschen, schöne Natur und vor allem an Angkor Wat erinnern. Erfahrungen einer Krankenschwester aus den Ghettos und Slums Kambodschas.

Ich war einige Male in Süd-Ost-Asien unterwegs und habe vor sechs Jahren begonnen, dort vor allem Waisenhäuser aufzusuchen, mit Einheimischen zu sprechen und sie zu unterstützen. Im Oktober 2017 trat ich zum ersten Mal meine alleinige Reise nach Kambodscha an. Ich blicke zurück mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Ramona Glogowski Kambodscha
Bild: Privat

Meine Eltern haben mir schon als Kind das Teilen beigebracht. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar. Als Stabstelle Wundmanagement versorge ich in einem Klinikum Patienten mit unterschiedlichen Wunden, berate Ärzte, Pflegende, Patienten und Angehörige. Ich teile mein Wissen, meine Möglichkeiten und meine Fähigkeiten, nicht nur zur Wundversorgung oder als Krankenschwester, sondern als Mensch, auf meine Art und Weise. Ich vergesse nie diese besonderen dankbaren und glücklichen Blicke einiger Menschen, über Dinge, die für uns nicht der Rede wert sind. Weltweit war ich in Ghettos, Slums und Waisenhäusern. Ich wusste also ungefähr, was auf mich zukommen wird. Ich kam mit einem lachenden Auge und zugleich weinenden Auge. Die Geschichte Kambodschas ist unfassbar ergreifend (sowie viele schreckliche Historien vieler Ländern).

Ramona Glogowski Kambodscha
Bild: Privat

Im Mai möchte ich wieder nach Kambodscha fliegen. Ich habe dort Kontakte geknüpft und plane, an einigen Orten kostenlose Wundversorgung anzubieten. Zur Not am Straßenrand. Denn: viele können sich keinen Arztbesuch leisten, sind immobil oder es fehlt ihnen an Materialien zur Versorgung. Zudem schenke ich ihnen Alltagsgegenstände, wie Seifen, Zahnbürsten und-pasta, oder Stifte, Blöcke, Reis und Süßigkeiten. Ich weiß, dass ich nicht die Welt retten kann, das will ich damit auch nicht. Ich möchte das Lachen und auch das Leid mit den Menschen dort teilen. Geteiltes Leid, ist halbes Leid. Jeder kann etwas tun, egal wie klein die Gesten sind: Und vielen ist nicht bewusst, wie viel Aufmerksamkeit und einfaches Wahrnehmen der Menschen ausmachen kann. Eine Hand zu halten, Kommunikation durch Blickkontakt oder Mimik und gemeinsames Lachen, ohne ein Wort des anderen zu verstehen – tolle Erfahrungen, die ich jedem empfehlen kann!

Liebe Grüße,

Ramona Glogowski

Kontakt über: christian.huebner@die-pflegebibel.de

Ramona Glogowski Kambodscha
Bild: Privat