Uli & die Demenz: Erinnerungen an Schwangerschaft und Baby-Phase

Geburt und Kinder – daran sind viele Gefühle geknüpft

Schwangere Frau
Bild:pixabay.com

Schwanger sein. Kinder bekommen. Das sind Ereignisse im Leben, die sich tief ins Gedächtnis eingegraben haben. Weil es mit tiefen Gefühlen verbunden ist. Schmerz und Glück liegen so nahe beieinander – und lange Zeit können sich auch Menschen mit Demenz daran erinnern.

„Oh, tut das weh.“ Aber auch: „Was für ein Glück!“ Tiefe Empfindungen greifen bei der Geburt ineinander. Und im Laufe der Baby- und Kinderphase geht das weiter. Darum können die Themen Schwangerschaft, Geburt und Kleinkinder gut in die Aktivierung dementer Menschen einbezogen werden.

Schwangerschaft und Geburt

Schwangerschaft und Geburt sind tolle Gesprächsthemen – und oft sprudeln die Erlebnisse nur so aus den Menschen im Altenheim heraus. Gute Fragen sind:

– Gab es früher Untersuchungen vor der Geburt?

– Erzählen Sie von Ihrer Geburt.

– Wie hat ihr neugeborenes Kind ausgesehen?

– Können Sie sich an das Glücksgefühl nach der Geburt erinnern?

– Wie haben Sie den Namen für das Kind ausgesucht?

Achtung: Lenken Sie das Gespräch nicht auf schwierige Themen (z.B. Schmerzen bei der Geburt). Konzentrieren Sie sich auf schöne Erinnerungen.

Neulich habe ich ein Buch mit Bildern über die Schwangerschaft auf den Tisch gelegt. Einige Heimbewohner begutachteten die Bilder. Das Buch hat tolle Gespräche und Erinnerungen geweckt…

„Ei guck mal, ein Baby“

Noch besser kommt es an, wenn jemand ein Baby ins Altenheim mitbringt. Das erinnert die Bewohner an früher: Stillen, wickeln – und gemeinsam die Welt entdecken. All diese Erinnerungen gehören in die Baby-Phase und werden beim Anblick eines Säuglings wie von selber geweckt.

Hierzu aber noch eine Anregung: Überall, wo viele Menschen sind, gibt es viele Keime – die einem Säugling nicht unbedingt gut tun. Wer zur Freude der Bewohner ein Baby mit in die Pflegeeinrichtung bringt, braucht den Säugling nicht jedem schniefenden Bewohner direkt vors Gesicht zu halten. Sie können einen Stuhlkreis machen, in den sich die Bewohner setzen. Mittendrin kommt eine Decke, auf die sich die Mutter kniet und sich um das Baby kümmert. So sehen und hören die alten Menschen das Kind – aber der junge Erdenbürger ist noch eher geschützt vor Grippeviren & Co.

Baby-Fotos

Sie können auch Bilder von Babys und Kleinkindern sammeln. Zum Beispiel aus Zeitschriften oder Fotoalben. Das wirkt zwar nicht so direkt wie ein echtes Baby. Aber so steckt sich wenigstens garantiert kein Säugling an…

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