Uli & die Demenz: Schreiben, spielen und schwimmen

Drei Impulse zur Selbstpflege

Schwimmen kann der Erholung dienen (Bild: pixabay.com)

Wer pflegt und betreut, kümmert sich viel um andere. Aber: Was ist eigentlich mit mir selbst? Wer achtet auf mich? Hier einige Impulse, wie ich mir etwas Gutes tun kann. Diese drei Dinge tun mir sehr gut – für andere mag anderes passend sein. Auf die Idee zu dieser Kolumne hat mich das Buch „Wer pflegt, muss sich pflegen“ gebracht.

Erster Impuls: Schreiben

Mir macht es Spaß, Dinge schriftlich fest zu halten. Darum schreibe ich ja auch Bücher. Schreiben entschleunigt. Meine Frau bekommt von mir regelmäßig Liebesbriefe. Meine kleine Tochter ist noch kein Jahr alt und kann nicht lesen – aber ich habe ihr neulich einen Brief geschrieben, den sie dann zeitversetzt bekommt. Irgendwann, wenn sie erwachsen ist. Und für mich schreibe ich Notizbücher. Darin gibt es Seiten, auf die ich schreibe, wofür ich gerade dankbar bin. Auf anderen Seiten notiere ich, was ich an diesem Tag neues gelernt habe. Wieder woanders halte ich Ideen für Geschichten und Kolumnen fest. Schreiben verlangsamt meinen Alltag und lässt mich bei mir selber ankommen. Ich habe inzwischen neun Bücher bei vier Verlagen geschrieben. Aber für mich noch wertvoller sind all die persönlichen Notizbücher und Briefe. Schreiben tut einfach gut.

Zweiter Impuls: Spielen

Als Erwachsener vergesse ich leicht, wie schön spielen ist. Bei Kindern sehe ich das ganz selbstverständlich. Kinder basteln mit Bauklötzen, stapeln Gegenstände aufeinander. Ein Karton wird zur Höhle und eine Flasche zum Mikrofon. Sie geben sich Rollen und legen Regeln fest. Und wehe der Andere hält sich nicht daran. Spielen macht Spaß. Warum habe ich eigentlich vergessen, wie schön Spielen ist? Meine kleine Tochter, die gerade mal stehen und krabbeln kann, zeigt mir wieder, wie viel Spaß Spielen machen kann. Und so langsam erinnere ich mich auch wieder daran, wie verspielt und schön das Leben sein kann. Möglicherweise geht es ja so manchem Menschen mit Demenz auch so. Mein dementes Gegenüber tut etwas, das ich nicht verstehe: Vielleicht würde es mir helfen, wenn ich es mal als eine Art Spiel betrachte.

Dritter Impuls: Schwimmen

Schwimmen ist eine meiner Lieblings-Sportarten. Und ich bin eine Wasserratte. Ich liebe es, in Seen und im Schwimmbad zu sein, mich gemütlich vor mich hin treiben zu lassen und im heißen Sommer das kühle Nass zu spüren. Ja, Schwimmen ist auch etwas, das mir hilft, wieder zu mir selber zu finden.

Vielleicht können Sie ja einen dieser Impulse in ihr Leben einbauen – so dass er zu Ihnen passt. Viel Spaß dabei – und viel Kraft für den Umgang mit dementen Menschen.